Die Geschichte beginnt mit einem Zwillingspärchen und deren Mutter in Berlin. Diese mussten ihre ersten Lebenstage auf der Intensivstation für Säuglinge verbringen. Beide Zwillinge konnte das Krankenhaus leider nicht verlassen. Eine traurige Geschichte, die hier schon zu Ende sein könnte. Als aber die Mutter von den unvorstellbaren Zuständen im Kinderkrankenhaus Nr. 1 in der Republik Moldau hörte, wollte sie mithelfen, diesen kranken Kindern eine bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen.
Nach längerem Suchen und einigen Briefen kam so der Kontakt der Ev. Rumänien und Moldawienhilfe mit der Firma Philips zustande, die uns kurze Zeit später anbot, sechs Patientenmonitore für das Kinderkrankenhaus in Moldawien zu spenden. Mit diesen Geräten kann man Atmung, Herzschlag, Sauerstoffgehalt im Blut etc. überwachen. Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut, und hier geht die Geschichte erst richtig los.
Wie bringt man nun hochwertige medizinische Geräte ins Land? Mit Hilfstransporten und osteuropäischen Grenzen haben wir unsere eigenen Erfahrungen gemacht, deshalb gingen wir mit sehr gemischten Gefühlen an unsere ehrenamtliche Arbeit. Zollpapiere wurden über eine deutsche Spedition besorgt, Schenkungsurkunden an unsere moldauischen Partner geschickt, moldauische Regierungsorganisationen mussten tagen. Schließlich haben wir auf den letzten Drücker doch noch alles zusammen bekommen.
Am 29. Juli luden wir also die neun großen Kisten in unseren VW-Bus, und los ging es. An den EU-internen Grenzen hatten wir keinerlei Probleme, und auch im Neu-EU-Land Rumänien wollte niemand unsere Pässe oder andere Papiere sehen. Schwieriger gestaltete sich da schon die Einreise in die Republik Moldau. Sechs verschiedene Stationen mussten durchlaufen, Zettelchen bestempelt und mehrfach Gebühren entrichtet werden. Nur für die Kisten interessierte sich niemand…
In Chisinau angekommen, mussten weitere Bürogänge erledigt werden, die aber von unseren moldauischen Partnern, Mitgliedern der deutschen lutherischen Gemeinde, organisiert wurden.
Die Regierungskommission hatte zwischenzeitlich entschieden, nur drei der Geräte dem Kinderkrankenhaus zuzuteilen, und die anderen drei dem Institut für Kardiologie – eine sinnvolle Verteilung, wie sich später zeigte.
Der Direktor des Kinderkrankenhauses Nr. 1, Dr. Simco (Mitte),
bei der Übergabe der Geräte
Zuerst besuchten wir das Kinderkrankenhaus Nr. 1. Mit diesem Krankenhaus arbeiten wir schon lange zusammen, und so war es uns eine Freude, dem Direktor Dr. Serghei Simco drei der gespendeten Patientenmonitore zu überreichen. Die anderen drei Monitore wurden von uns an das kardiologische Institut des Krankenhauses Republica übergeben. Nach einem Rundgang mit dem Leiter des Institutes Prof. Dr. Mihail Popovici über die Intensivstation konnten wir uns davon überzeugen, dass auch hier die Monitore dringend gebraucht werden. Es herrscht akuter Mangel, und auch hier werden Kinder behandelt.
Defekter Monitor auf der Intensivstation
Arndt Bigl und Prof. Popovici (v. l.) bei der Übergabe der neuen Monitore
Nach zwei Wochen im Land machten wir auf dem Rückweg nochmals Station im Kinderkrankenhaus, um zu sehen, ob es Probleme beim „ersten Kontakt“ mit den neuen Geräten gibt. Wir konnten feststellen, dass die Geräte installiert waren und sich das Personal damit vertraut machte.
Neuer Philips-Monitor im Kinderkrankenhaus Nr.1
Auf den nächsten Fahrten werden wir sicherlich beide Krankenhäuser erneut besuchen und uns nach den Erfahrungen mit den Monitoren erkundigen.
Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen – besonders natürlich bei Philips – bedanken, die es möglich gemacht haben, dass das eine oder andere Kindergesicht wieder „schneller“ lachen kann, als das mit den bisherigen Mitteln möglich war!