Eine kritische Momentaufnahme
Im vergangenen November haben wir unser 25jähriges Jubiläum gefeiert. Zurückblickend können wir sehr dankbar sein für all das, was in dieser langen Zeit entstanden ist: handfeste Hilfe für unzählige Menschen, Zeichen der Hoffnung in großer Not, grenzüberschreitende Freundschaften – und sogar zwei Ehen, die auf unsere Arbeit zurückzuführen sind…
Aber nicht immer kommt alles so, wie man es sich erhofft hat. Zum Beispiel unsere Arbeit in der Republik Moldau. Unser Ziel war immer, mit den Spendengeldern Projekte zu finanzieren, die sich nach einer Weile selbst tragen. Wir wollen ja niemanden in Abhängigkeit von uns bringen. In den vergangenen Jahren mussten wir jedoch immer wieder feststellen, dass dieses Ziel oft zu hochgesteckt ist.
Wir arbeiten in einem Land, in dem besonders die engagierten Menschen (manche würden „Leistungsträger“ sagen) ins Ausland gehen. Wir arbeiten in einem Land, in dem Armut der Normalzustand für weite Teile der Bevölkerung geblieben ist. Wir arbeiten in einem Land, in dem der Staat nicht für eine ausreichende Versorgung von Kranken, Kindern und Rentnern sorgen kann. In so einer Situation ist es schwer, nachhaltige Aufbauhilfe zu leisten.
Der Präsident der mit uns befreundeten Hilfsorganisation Pro Umanitas, Vladimir Nadkrenitschnii, hat das vor einigen Wochen so ausgedrückt: „Es gibt kaum Voraussetzungen für die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen, die die Schaffung von Arbeitsplätzen und anständigen Löhnen anbieten würden. Ein weiteres Problem ist die Preiserhöhung sowohl der Konsumgüter als auch der kommunalen Dienstleistungen; dabei ist die Bevölkerung mit ihren niedrigen durchschnittlichen Monatsgehältern kaum in der Lage, diese Preise zu bezahlen.“
Das heißt: Aufbauhilfe ist kaum möglich, direkte Armenhilfe weiterhin dringend nötig. Und so ist es einerseits frustrierend, dass wir noch immer Menschen aus unmittelbarer Not holen müssen. Andererseits sind wir sehr dankbar, mit Ihren Spenden an vielen Stelle erfolgreich helfen zu können: mit unserem Kindergarten für Kinder aus bedürftigen Familien, mit der Armenküche, mit medizinischer Hilfe für mittellose Patienten, mit dem Stipendienprogramm für Schulabgänger und in besonders schlimmen Fällen mit Einzelfallhilfen. Seien Sie sicher, dass die Hilfe ankommt!
Dankschreiben aus der Republik Moldau
Zu unserem Jubiläum erreichten uns zwei Schreiben: Eins von unseren Partnern Valeriu und Mariana, die unseren Kindergarten in Costangalia leiten und an vielen anderen kleinen Projekten beteiligt sind, und eins von dem Bürgermeister von Chioselia/Tarancuta und der Kindergartenleiterin aus Tarancuta.
Der Brief von Valeriu und Marina
Zum 25jährigen Jubiläum übermitteln wir der „Evangelischen Moldovahilfe Berlin“ und allen Spen-dern, die sie unterstützen, herzliche Glückwünsche.
Wir danken Gott, dass er Eure Herzen mit Liebe und Barmherzigkeit erfüllt hat, damit ihr denen helft, die in Not und Bedürftigkeit leben.
Wir wünschen, dass Eure Arbeit zu einem Segen für unser Dorf Costangalia werde und Euch zu weiten Herzen und Fröhlichkeit verhelfe.
Unser Wunsch ist, das Eure Organisation noch große Ziele erreichen möge – und ein Alter von 200 Jahren!
Gott segne Euch!
Mit Liebe
Familie Batir
Der Brief vom Bürgermeister und der Kindergartenleiterin
Dankesbrief
an die „Evangelische Moldovahilfe Berlin e.V.“ vom Bürgermeister der Gemeinde Chioselia, Herrn Gheorghe Brinzoi, der Direktorin des Kindergartens „Albinuta“ (Bienchen) in Tarancuta, Frau Maria Dobrota, des gesamten Kindergartenteams, der Mitarbeiter, Eltern und Kinder sowie der gesamten Gemeindeverwaltung.
Wir danken Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Güte, Ihre guten Taten und die uns gewährte Hilfe, um für unsere Kinder besser Verhältnisse für eine gute Erziehung zu schaffen.
In den drei Jahren, die wir jetzt schon mit Ihnen zusammenarbeiten, hat sich das Außengelände unseres Kindergartens sehr zum Guten verändert, und die Spielmöglichkeiten für die Kinder und die Erziehungsbedingungen haben sich verbessert.
Im Jahr 2010 haben wir mit Hilfe Ihrer Spenden drei Flügeltüren und ein Fenster erneuert und zwei Schaukeln, zwei Wippen, zwei Pilzhäuschen und Bänke angeschafft, wofür die Kinder sehr dankbar sind, weil jetzt die Spiele unter freiem Himmel viel mehr Spaß machen.
Zum Schluss sagen wir „Auf Wiedersehen“ und bitten Sie, uns nicht zu vergessen, weil die Kinder, die Eltern und das ganze Team Sie bald wieder bei uns begrüßen möchten.
Gott gebe Ihnen viele glückliche Jahre und erfülle alle Ihre Wünsche!
Gheorghe Brinzoi und Maria Dobrota