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Moldau im März 2025

By April 27, 2025Mai 12th, 2025Fahrtberichte

Im März war ein kleines Team bestehend aus Susanne Naundorf und Elke Richter bei unseren Partner*innen in Moldau. Viele Themen beschäftigen die Menschen vor Ort:

Demografischer Wandel
Vor knapp einem Jahr erlebten wir die Volkszählung von 2024 mit,  die ersten Ergebnisse waren Anfang 2025 veröffentlicht worden: die Bevölkerung hat im Vergleich zum letzten Zensus 2014 um 13% abgenommen auf 2,4 Millionen. 2004 lebten noch 1 Millionen Menschen mehr in dem Land, damals hatte die Republik Moldau noch 3,3 Millionen Einwohner! Der Anteil der Menschen über 65 Jahren hat zugenommen.

Erweiterung der Sozialküche
Die Küche des Sozialzentrums kocht nun auch für 10 alte Menschen im Nachbardorf Cisla. Ecaterina „unsere Kümmerin für die Alten“ bringt nicht nur das Essen, sondern auch Zuwendung und rasche Hilfe:
– „Katja, mein Hund ist gestorben…“
– „Mein Hund hat Junge, ich bringe dir morgen einen jungen Hund mit “.

Das Wasser reicht nicht mehr für alle

Sehr viele Gebiete in der Republik Moldau sind nicht an das öffentliche Wassersystem angebunden. Für das Sozialzentrum kam das Wasser von einer Quelle auf dem Nachbargrundstück . Das Quellwasser reichte für Nachbarn und Zentrum. Doch der Klimawandel macht sich im Alltag bemerkbar. Das Wasser wird knapp. Auch das Quellwasser ist weniger geworden und reicht nun nicht mehr für alle. Also wurde auf dem Grundstück des Zentrums ein Brunnen gebaut, so dass nun Grundwasser durch die Wasserhähne fließen wird.

Viele spüren, dass das Wasser knapp wird. Schon letztes Jahr hatten es Landwirte schwer, auch die Kleinunternehmer im Dorf, die vom Gemüseanbau in großen Treibhäusern ihren Lebensunterhalt verdienen. Eines der ehrgeizigsten Ziele der Umweltministeriums ist die Aufforstung des Landes, um dem Wassermangel entgegenzutreten. Nur rund 11 Prozent des moldauischen Territoriums sind von Wald bedeckt. Bis zum Jahr 2032 soll die Fläche auf 25% ausgeweitet werden. Aber die Realität hängt der Planung deutlich hinterher.
Hingegen ein kleiner Ausblick in die Zukunft: unser moldauisches Team vor Ort, bewirbt sich gerade um Fördermittel für Solarpanels auf dem Dach des Sozialzentrums.

Kindheit im Sozialzentrum
Die Zeit im Sozialzentrum ist wunderschön für die Kinder und sie werden diese Zeit als wertvolle Erinnerung in das Erwachsenalter mitnehmen.

So wie Mihaela. Jetzt ist sie 26 Jahre alt und wir treffen uns zu einem Kaffee in der Stadt Cahul. Her wohnt und arbeitet sie jetzt und erzählt noch mit leuchtenden Augen wie schön die Zeit im Sozialzentrum war, für sie persönlich besonders die Handarbeiten mit Natalia und das stets offene Ohr von Natalia.

Stipendien als Start in die Zukunft
Mihaela war auch eine der Stipendiatin der Moldovahilfe. Nach Abschluss der Volksschule  mit der 9. Klasse ging sie auf ein Coleg in Cahul mit Schwerpunkt Buchhaltung, machte dort ihr Abitur. Für die Zeit im Coleg wurde sie finanziell mit Übernahme der Colegkosten und einem monatlichen Zuschuss durch eine Sponsorin unterstützt. Und es hat sich gelohnt, Mihaela arbeitet in einer Bank in Cahul und ist zufrieden.