Die Situation
Mit der Auflösung der Sowjetunion und der Unabhängigkeitserklärung der Republik Moldau 1991 ist – wie in vielen anderen ehemaligen Sowjetrepubliken – das staatliche Gesundheitssystem überwiegend zusammengebrochen. Krankenhäuser auf dem Land wurden geschlossen. Die fachärztliche medizinische Versorgung wurde in Zentren zusammengefasst. Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Republik Moldau ist heute ca. 10 Jahre geringer als in den westlichen EU-Ländern.
Die bereits 2004 eingeführte Krankenversicherung entwickelt sich nur mühsam. Wie denn auch: sie finanziert sich aus Versicherungsbeiträgen einer Bevölkerung mit dem niedrigsten Monatseinkommen in Europa. Und das in einem Staat, in dem ein sehr hoher Anteil der Menschen im arbeitsfähigen Alter keine Arbeit findet und daher ins Ausland geht. Wer nicht als Angestellter arbeitet, ist nicht pflichtversichert. Und die Versicherung privat zu finanzieren ist möglich, aber für die meisten unerschwinglich.
Trotz Versicherungsschutz für Invaliden, Rentner und Schwangere ist der Mangel alltäglich. Gerade im ländlichen Gegenden ist es Realität, dass viele Menschen keine Leistungen erhalten. Und für viele Behandlungen muss ohnehin kräftig privat dazu gezahlt werden.