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Fahrtbericht Oktober 2016

By November 12, 2016Fahrtberichte

Liebe Freunde der Moldovahilfe,

im Mai diesen Jahres sitze ich mit Maria – einer unserer Stipendiatinnen – und Cristina, die für mich übersetzt, in einer Pizzeria an der neu geschaffenen Fußgängerzone in Chisinau, der Hauptstadt der Republik Moldau. Obwohl das mein erstes Zusammentreffen mit Maria ist kommt unser Gespräch schnell in Gang: Maria erzählt von ihrer Ausbildung zur Schneiderin, von der Berufsschule und von den schwierigen Verhältnissen im Wohnheim. Trotz der Widrigkeiten von denen sie berichtet ist sie sehr froh, diese Ausbildung machen zu können – das kann man ihr immer wieder anmerken.

Oft sieht sie mich und Cristina an. Sie verhält sich als würden wir uns schon viel länger kennen. Natürlich bin ich etwas irritiert, denn uns schlägt viel Freundlichkeit und Vertrautheit entgegen. Schließlich spreche ich sie darauf an.

Und dann erzählt sie mir, dass sie schon in ihrer Kindheit immer wieder uns „Deutsche“ in ihr Dorf kommen sah. Sie berichtet, dass sie immer den Eindruck hatte, dass dadurch etwas Gutes geschah. Mit der Umwandlung von einer Kita in ein Sozialzentrum begann auch Maria viel Zeit dort zu verbringen. Eine Zeit, die sie mit ihrer schönen Kindheit verbindet. Freunde treffen, Zeit für Spiele, freundliche Erwachsene die auch mal in Ruhe Zeit haben, um den Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen. Und dazwischen immer mal wieder ein paar Deutsche, die auftauchten, beim Volleyball mitspielten oder beim Tischtennis dabei waren. Maria berichtet, dass ihr das alles gut getan habe und sie großes Vertrauen zu uns hätte.

Tatsächlich geht die Geschichte unseres Engagements in Costangalia parallel zum Leben von Maria:

Als Maria im Jahr 1999 geboren wurde, waren einige von uns im Dorf und planten. Es gab so viele Kinder die schlecht betreut wurden, weil die Eltern im Ausland arbeiteten. Die Größeren mussten auf die Kleinen aufpassen und vernachlässigten oder versäumten die Schule. Die schwere Armut, die die Region nach dem Zerfall der Sowjetunion betroffen hatte, traf gerade die Alten und die Kinder besonders hart. Die Pläne für den Bau einer Kita waren am Laufen und auch eine Armenspeisung war schon eingerichtet.

Maria war 4 Jahre alt, als ein großes Haus mit blauem Dach am Eingang des Dorfes als Kita eröffnet wurde. Eine reine Kita war das Haus jedoch nicht. Alte Menschen gingen aus und ein, holten Essen und blieben auf eine Tasse Tee.

Genug Kitaplätze, auch für Familien, die sich das nicht leisten konnten, gesundes Essen, sinnvolle Beschäftigung und frühe Lernangebote bildeten die Säulen der Arbeit. Allein dass wir durch Spenden die Baukosten zusammenbekamen war schon erstaunlich. Unser Partnerverein Bethanaia  wurde gegründet und übernahm die offizielle Anstellung der Erzieherinnen, Köchinnen und des Hausmeisters. Damit legten wir uns langfristig fest. Wir mussten einfach immer und immer wieder das Geld für die Gehälter zusammenbekommen. Die letzten zwei Jahre die Maria im Dorf verbrachte, konnte Maria nach der Schule ins Sozialzentrum kommen. Ihre Erinnerungen an diese Zeit scheinen wie ein Schatz, den sie mit sich trägt.

Da Marias Familie sehr arm ist und eine weiterführende Ausbildung über die 9.Klasse hinaus kaum hätte finanzieren können, wurde sie für das mittlerweile ins Leben gerufene Stipendienprogramm vorgeschlagen. Heute erhält Maria ein Stipendium von einer Unterstützerin aus Berlin und kann dadurch die Berufsschule besuchen.

Als ich am darauffolgenden Tag im Flugzeug nach Berlin sitze bin ich froh und muss an die vielen Menschen denken, die eine solche Geschichte möglich gemacht haben. An unsere Gruppe, die bereit war, ein langjähriges ehrenamtliches Engagement zu verantworten. An die Menschen, die uns beim Bau des Kindergartens und später beim Betrieb durch viele einmalige und viele dauerhafte Spenden geholfen haben. An unsere Erzieherinnen, die Tag für Tag im Sozialzentrum die Zeit mit den Kindern gestalten. Und schließlich an die Spenderinnen und Spender, die heute Verantwortung für Ausbildungen und Studiengänge übernehmen und so die Zukunft von so vielen jungen Menschen mitgestalten und sichern.

Der freundliche und vertraute Blick von Maria war ja eigentlich nicht für mich, sondern für alle die mitgeholfen haben, dass unsere Hilfe ankommt. Ich wünsche Ihnen, dass dieser Blick Sie an diesem Weihnachtfest trifft und dass Sie wie ich tiefe Freude darüber empfinden können, dass es über die vielen Jahre gelungen ist, Kindern, die sonst kaum eine Chance hatten, so viel für ihr Leben mitzugeben.

Andreas Bodemann

 

Ein Dankeschön und Segenswünsche an alle Spender in Deutschland

Neulich schickte uns Angela Melinte eine Dankes-E-Mail. Angela wohnt in Suceava, einer Stadt im Nordosten Rumäniens. In der Nähe fließt der Grenzfluss Pruth, dahinter beginnt die Republik Moldau.

Angela kennen wir seit fast einer Generation. Auf dem Foto anbei verteilt sie Medikamente an Bedürftige während einer unserer Fahrten nach Rumänien – zu Beginn der 90er Jahre. Sie hat damals als Krankenschwester gearbeitet, ist mittlerweile berentet und versorgt ehrenamtlich weiterhin viele kranke Menschen, vor allem in den kleinen abgelegenen Dörfern ihrer Heimat.

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Sie unterstützt Menschen, die trotz der sich seit 1998 entwickelnden nationalen Krankenversicherung unterversorgt oder gar nicht versorgt sind. Denn das Gesundheitssystem hat noch viele Lücken.

Die Krankenkassenbeiträge liegen bei ca. 12% und werden in etwa hälftig von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Kinder und einige weitere Bevölkerungsgruppen sind beitragsbefreit. Hilfsmittel, wie Inkontinenzartikel, Rollstuhl etc. sind jedoch gar nicht abgedeckt. Die Gesetze seien besser geworden, schreibt Angela, allerdings hapere es oft mit der Umsetzung.

Viele Krankenhäuser sind jetzt renoviert. Aber viele Ärzte und auch Pflegkräfte verlassen Rumänien, da sie im Ausland wesentlich besser bezahlt werden. Besonders die Versorgung auf dem Land leidet darunter.

Zwar gibt es ein nationales Programm, welches kostenlose bzw. vergünstigte Medikamente für bestimmte chronische Erkrankungen vorsieht. Aber die Medikamente würden oft nicht ausreichen, Krebskranke müssten Wochen bis Monate warten bis sie behandelt werden. Insulin erhalten die Diabetiker umsonst, aber alle Medikamente bei diabetischen Folgeerkrankungen müssten die Betroffenen selbst kaufen.

Korruption im Kleinen und im Großen ist unverändert ein Thema und ob wir von dem Desinfektionsmittelskandal gehört hätten. Ja, haben wir. Ende April diesen Jahres deckten Journalisten auf, dass ein rumänisches Pharmaunternehmen für Desinfektionsmittel seit einem Jahrzehnt bis zu 10fach (!) verdünnte Produkte an die Krankenhäuser geliefert und dabei große Profite gemacht hatte.

Angela erhält von der Moldovahilfe einen regelmäßigen monatlichen Geldbetrag, mit dem sie Härtefälle unterstützt. Sie schreibt uns viele Namen und Schicksale, wie z.B. vom alten Herrn, der nach einem Schlaganfall inkontinent geworden ist. Er wird von seiner Tochter gepflegt, die selbst acht Kinder hat, und benötigt Windeln.

Ein Ehepaar: Sie ist krebskrank, er leidet an einer fortschreitenden Nervenkrankheit, die Folge seiner Tätigkeit in einer chemischen Fabrik sein soll, er erhält aber keine Entschädigung. Eine Witwe, ihre Tochter ist Diabetikerin, der Adoptivsohn leidet an Schizophrenie, ist aber durch die Lücken des Versicherungssystems gefallen, nicht krankenversichert, also stehen ihm die Medikamente aus dem nationalen Programm nicht zu.

Diese und viele andere Menschen tragen Angela jedes Mal ihren Dank und ihre Segenswünsche an alle Spender in Deutschland auf. Gerne geben wir dies an Sie weiter. Natürlich ändern diese Spenden nicht das System an sich oder die Probleme im Land. Aber sie sind wertvolle Lichtblicke.

Vielen Dank allen Spendern!

Susanne Naundorf

 

Fahrtbericht vom Oktober 2016

Grauer Himmel und kalter Nieselregen begrüßen uns, als wir Mitte Oktober in Chişinău ankommen. Wir, das sind auf dieser Fahrt Christian Naundorf, Iliana Palcu, Agnes Bothe sowie Katharina Bischof, die das erste Mal in die Republik Moldau fährt. Sie ist angehende Diakonin und Sozialpädagogin und hat sich aus Interesse an unserer Arbeit dafür entschieden, uns auf dieser Fahrt zu begleiten. Von ihren Eindrücken wird sie später in einem kleinen Interview berichten.

Für eine Woche werden wir wieder in der Republik Moldau sein und die lieben Menschen und die Projekte in Chioselia, Coştanglia und den anderen Dörfern besuchen. Ein paar Monate sind vergangen, seit wir das letzte Mal in der Republik Moldau waren. Ein paar Monate, in denen viel passiert ist.

Inzwischen ist es tiefster Herbst, wie uns das Wetter auch gleich bestätigt. Es ist grau und regnet viel, die Straßen sind dementsprechend matschig, es ist kalt und windig. Aber die Jahreszeit bringt auch Schönes mit sich: Die Bäume sind voll bunt gefärbtem Laub, wir sammeln Kastanien, Nüsse, essen Quitten und freuen uns, wenn abends das Feuer im Ofen brennt und wir uns aufwärmen können.

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Am Dorfeingang von Costangalia

Inzwischen ist ein Jahr seit dem Milliardenraub vergangen und noch immer weiß man nicht, wohin das Geld verschwunden ist. Das beschäftigt die Menschen und wird auch im Alltag spürbar. Es ist eine Ungewissheit: Wie wird es weitergehen? Muss am Ende die Bevölkerung für den Schaden aufkommen? Auch ein Jahr später lässt sich nichts Konkretes sagen.

Außerdem steht das Land im Zeichen der Präsidentschaftswahlen, die Ende Oktober waren. Schon in Chişinău fallen uns die vielen Wahlplakate auf, mit denen die Kandidaten und Kandidatinnen werben. Im Laufe der Woche stellen wir fest, dass diese Wahlen den Alltag sehr beschäftigen – jedes Gespräch landet früher oder später beim Thema Wahlen. Wer wen wählt ist kein Geheimnis, man erzählt sich gegenseitig, für wen man ist.

Bei einem sind sich die Menschen, mit denen wir uns unterhalten einig: Es wird auf eine Stichwahl zwischen zwei der Kandidaten hinauslaufen. Und dann geht es darum, ob es ein prorussischer oder proeuropäischer Kandidat schafft. Am 30. Oktober haben die Wahlen dann stattgefunden und die Vermutung hat sich bestätigt: Es wird eine Stichwahl zwischen dem prorussischen Igor Dodon und der proeuropäischen Maia Sandu kommen.

Nach einer Nacht in Chişinău fahren wir dann am Sonntag in Richtung Süden nach Chioselia, wo wir wieder für eine Woche von Familie Batir beherbergt werden. Den Sonntag gestalten wir ruhig, erst einmal ankommen, die neusten Neuigkeiten und Grüße austauschen und natürlich einen Plan für die Woche machen. Hier möchten wir Sie teilhaben lassen an den Projekten, die wir in dieser Woche besucht haben:

Sozialzentrum

Ein Besuch im Sozialzentrum ist bei jeder Fahrt fester Bestandteil des Programms. So auch dieses Mal. Auch hier fällt uns sofort die Herbstdekoration auf: Bunte Blätter an den Wänden, ein Tisch mit Erntedankgaben, ein Plakat zum Thema „Herbst“ mit diversen Gedichten und Bildern. Wir kommen gerade rechtzeitig für das Herbstfest, das die pädagogischen Mitarbeiterinnen mit den Kindern und Jugendlichen feiern wollen, und so feiern wir kurzer Hand mit.

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Kinder im Sozialzentrum beim Kochwettbewerb

Der Raum wird dekoriert, dann gibt es einen kleinen Film mit Bildern von den letzten Monaten und schließlich einen kleinen Kochwettbewerb, bei dem die Kinder in Gruppen aus bereit gestellten Lebensmitteln ein Essen zubereiten sollen. Der Nachmittag war sehr schön gestaltet und alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren dabei – alle hatten sehr viel Spaß!

Auch der Alltag im Sozialzentrum läuft sehr gut. Am späten Vormittag kommen die Alten, um zu essen und ein wenig in Gesellschaft zu sein. Später dann trudeln nach und nach die Kinder ein. Es ist den ganzen Tag über Leben im Haus und auf dem Grundstück.

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Besucherinnen der Sozialkantine

Im Moment sind wir dabei, das Zentrum akkreditieren zu lassen. Das ist gar nicht so einfach, erfordert viel Bürokratie und Organisation, viele Gespräche mit dem Team und mit dem Sozialamt des Kreises, aber es geht voran und wir haben uns sehr gefreut, die Fortschritte sehen zu können.

 

Stipendienprogramm

Neben dem Sozialzentrum ist das Stipendienprogramm nach wie vor wichtiger Teil unserer Arbeit und so haben wir auch auf dieser Fahrt wieder einige unserer Stipendiaten getroffen. Die meisten lernen in Cahul oder in Chişinău, wo wir jeweils ein paar von ihnen treffen.

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Einige der Stipendiatinnen in Cahul

Es ist immer wieder beeindruckend zu erleben, wie sich die Stipendiaten entwickeln, wie sie von ihren Schulen erzählen und Pläne für die Zukunft schmieden. Spannend ist es auch zu sehen, wie sich die neuen Stipendiaten in der Stadt einleben, an die neue Schule und die Situation im Wohnheim gewöhnen. Aber alle unsere neuen Stipendiaten, die im September im Colegiul angefangen haben, sind sehr glücklich. Sie sind motiviert und dankbar und sie freuen sich auf die Zeit, die vor ihnen liegt.

Aktuelle Kleinprojekte

In den Dörfern gibt es immer wieder Kleinprojekte, derer wir uns annehmen und die wir dank Ihnen unterstützen können. Wir treffen uns in Coştangalia mit dem Bürgermeister und er erzählt uns ausführlich von seiner Sicht auf die Wahlen und was er von den Präsidentschaftskandidaten und -kandidatinnen hält. Er selbst ist stolz uns erzählen zu können, dass er die pro-europäische Seite unterstützt und seit knapp einem Jahr sogar eine Partnerschaft zwischen Coştangalia und Gîrbova in Rumänien (nahe Sibiu) hat. Im Sommer fand eine erste Begegnung statt und es sind einige Moldauer nach Rumänien gefahren. Von dieser Reise waren alle sehr beeindruckt und nun erwarten sie Ende November den Gegenbesuch.

Dafür plant der Bürgermeister eine Bühne für den Dorfplatz. Eine Bühne für Feste, eine Bühne für Theateraufführungen und andere Veranstaltungen, die das Dorf zusammenbringen. Fertig sein soll die Bühne, wenn der Besuch aus Rumänien kommt. Ein Projekt, das wir gerne unterstützen. Außerdem sind wir froh, der Schule ein paar neue Sportmatten zusagen zu können, damit die Schülerinnen und Schüler bald wieder über den Bock springen können.

Besonders freut es uns, wenn wir dann sehen können, was aus diesen Projekten geworden ist: So besuchen wir an einem Vormittag den Kindergarten in Coştangalia und lassen uns die neuen Sanitäranlagen zeigen. Durch die Erweiterung konnte endlich eine weitere Gruppe aufgemacht werden. Nun gibt es neben den schon bestehenden noch eine Gruppe für die allerkleinsten, die Krabbelkinder. Wir freuen uns über ein so erfolgreich abgeschlossenes Projekt!

 

Das erste Mal mit der Moldovahilfe in der Republik Moldau

Für Katharina war es die erste Fahrt. Wir haben sie interviewt und sie erzählt uns von ihren Eindrücken:

Welche Erwartungen hattest du vor der Fahrt?

Ehrlich gesagt, habe und wollte ich mich überraschen lassen. In Bezug auf das Land war ich sehr gespannt, was mich dort erwarten wird. Ich habe es mir dort auf jeden Fall anders als Deutschland vorgestellt, aber als mir Christian am Flughafen erzählt hat, dass die Menschen dort teilweise noch mit Pferdewagen auf der Straße fahren, war ich doch etwas überrascht. In Bezug auf unsere Tätigkeiten hatte ich eher die Vorstellung, dass wir viel im Sozialzentrum sind und dass wir dort vielleicht sogar mitarbeiten. Dass wir so viele andere Einrichtungen besuchen, hätte ich nicht gedacht.

Wie war dein erster Eindruck vom Land? (Chişinău, dann weiter aufs Dorf)

An dem Tag als wir in Chişinău ankamen war es sehr verregnet, so empfand ich die Stadt als trist und grau und erstmal nicht schön. Aber wie gesagt, vielleicht lag es auch am Wetter oder an der Jahreszeit, im Sommer soll es dort sehr schön sein. Trotzdem empfand ich den Gegensatz zu Berlin als doch sehr groß, man hat gemerkt, dass alles etwas sowjetisch angehaucht ist, obwohl Veränderungen im Land zu spüren waren.
Als wir weiter ins Ländliche gefahren sind, habe ich die schönen Seiten von dem Land kennengelernt. Die Landschaft hat mir sehr gefallen. Auch die beiden Dörfer Chioselia und Coştangalia fand ich beide sehr süß, sie erinnerten mich ein bisschen an die Landschaft von „Unsere kleine Farm“.

Welchen Eindruck hattest du von den Menschen dort?

Die Menschen empfand ich als sehr freundlich. Ich war empfand es als sehr positiv, wie offen mich die Familie Batir aufgenommen hat, da sie mich gar nicht kannten und ich eigentlich fremd war. Auch waren die Leute sehr gastfreundlich und das Essen war reichlich.

Kannst du das Sozialzentrum aus deiner Perspektive für Außenstehende beschreiben und ein bisschen vom Herbstfest erzählen?

Mein persönlicher Eindruck vom Sozialzentrum war, dass es fortschrittlich und bemüht ist um die Menschen, die dort hinkommen. Ich hatte den Eindruck, dass die Mitarbeiter sich darüber Gedanken machen, was sie vor allem den Kindern anbieten können. Die Idee bei dem Herbstfest eine Challenge zu veranstalten, wo die Kinder in Gruppen mit verschiedenen vorgegeben Lebensmitteln etwas zu essen zubereiten mussten, fand ich sehr gut, da dieses Spiel einen Hintergrund zum Lernen hatte und auch sonst war die Stimmung sehr fröhlich und positiv, alle schienen Spaß zu haben.

Gibt es eine Situation oder eine Begegnung die dich besonders beeindruckt hat und dich vielleicht auch noch nachhaltig beschäftigt?

Mich haben verschiedenen Menschen sehr beeindruckt, ob es nun Valeriu und seine Familie waren, Tamara und ihr Mann oder Mariana mit ihrer kleinen Familie. Ich kann nicht genau sagen, inwiefern sie mich beeindruckt haben, es waren wohl einfach die Persönlichkeiten, die bei mir hängen geblieben sind. Ich war auch sehr beeindruckt, wie die Menschen dort das Leben meistern, ist das Leben doch eigentlich sehr einfach aber doch sehr hart. Der Moment auf dem Weinberg, wo wir die vielen Arbeiter und Arbeiterinnen gesehen haben, ist bei mir auch hängengeblieben.

Haben sich deine Erwartungen von vor der Fahrt bestätigt und wenn nicht, was war anders?

Die Erwartungen an das Land im Allgemeinen hat sich schon bestätigt, dass es anders als bei uns in Deutschland und das westliche Europa ist. Es hat mich sehr beeindruckt, was die Menschen aus der Situation dort machen, auch ohne viel Geld konnten sie sich gut organisieren. Ich habe für mich danach gemerkt, wie wohlhabend Deutschland doch eigentlich ist und dass es uns hier eigentlich sehr viel besser geht, als man denkt. Dass ich dafür erst in ein anderes Land reisen muss, hätte ich nicht gedacht.
Das Sozialzentrum hat mich positiv überrascht, es schien auf mich gut organisiert und zukunftsorientiert. Dass es in Moldawien auch viel Bürokratie wie in Deutschland gibt, hätte ich allerdings nicht gedacht.

Danke, Katharina, dass Du uns an deinen Eindrücken teilhaben lässt!

Agnes Bothe

 

Die Moldovahilfe auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin

Der Deutsche Evangelische Kirchentag wird vom 24. bis 28. Mai 2017 in Berlin und Wittenberg zu Gast sein. Nach dem Eröffnungsgottesdienst am 24. Mai sind alle Kirchentagsgäste zum „Abend der Begegnung“ eingeladen, einem großen Straßenfest mitten in Berlin mit tausenden Besucherinnen und Besuchern.

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Zusammen mit vielen Gemeinden, kirchennahen Vereinen und Initiativen wird auch die Moldovahilfe beim Abend der Begegnung mit dabei sein. Vielleicht haben Sie vor zum Kirchentag zu reisen, vielleicht leben Sie ohnehin in Berlin? Wir würden uns sehr freuen, Sie beim Abend der Begegnung an unserem Stand begrüßen zu dürfen.

Nähere Informationen zur Veranstaltung senden wir Ihnen rechtzeitig vor Beginn des Kirchentages.

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